Wo bleibt die Würde am Lebensende?

Informationsveranstaltung der HOSPIZ-Initiative Odenwald e.V.: Referent Thomas Sitte beantwortet im Anschluss an sein Referat Fragen aus dem Publikum; links die Vereinsvorsitzende Dr. Erika Ober.

Wo bleibt die Würde am Lebensende?

Im Rahmen ihrer Reihe „…aus der Praxis – für die Praxis…“ hatte die HOSPIZ-Initiative Odenwald am 21. September ein Fachpublikum, aber auch die interessierte Öffentlichkeit zu einem Vortrag in das Restaurant des Gesundheitszentrums geladen.

Die Erbacher Initiative, die sich seit etwa drei Jahren der Begleitung und Unterstützung schwerstkranker und sterbender Menschen widmet, konnte für diese Veranstaltung einen renommierten Fachmann gewinnen: Thomas Sitte ist von Haus aus Anästhesist in Fulda, hat sich aber im Laufe seiner ärztlichen Karriere einen Namen als Palliativmediziner gemacht. Er war in Hessen maßgeblich an der Ausgestaltung der Verträge zur „spezialisierten ambulanten Palliativversorgung“ (SAPV) beteiligt. Die Gründung der Deutschen PalliativStiftung im Jahr 2010 war ein weiterer Meilenstein seiner engagierten Arbeit.

Thomas Sitte sprach in Erbach vor zahlreichem Publikum; der Saal im Gesundheitszentrum war restlos gefüllt. Geworben hatte die HOSPIZ-Initiative mit dem Titel „Die Würde des Menschen am Lebensende – aus palliativmedizinischer und ethischer Sicht“.

Der Abend wurde eröffnet mit einer kurzen Einleitung von Seiten der Vorsitzenden des Erbacher Vereins, Dr. Erika Ober, die sich über das Erscheinen einiger Gäste besonders freute. So konnte sie als Vertreter des Krankenhauses dessen Geschäftsführer Andreas Schwab, den hauptamtlichen Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis, sowie von der AOK die dort für das Thema „Hospizversorgung in Hessen“ zuständigen Mitarbeiter Karlheinz Löw und Rolf Schkölzinger begrüßen.

Danach gab Thomas Sitte zunächst einen Überblick über den Stand der Hospizarbeit in Deutschland. Er definierte aus seiner Sicht die grundlegenden Parameter einer sinnvollen Hospizarbeit und stellte gleich zu Beginn seiner inhaltlichen Ausführungen die rhetorische Frage: Was wollen wir am Lebensende? Seine Antwort fasste er in vier Begriffen zusammen: „nicht (unnötig) leiden“, „zuhause bleiben“, „umsorgt sein“ und „Gehör finden“. Mit zahlreichen Statistiken untermauerte Sitte seine Ansicht, dass auch gegenwärtig noch sehr viele Menschen in Einrichtungen (Krankenhäuser oder Altenheime) sterben, obwohl fast alle die letzten Tage lieber in der gewohnten Umgebung verbringen wollen.

Thomas Sitte ließ auch zahlreiche Erfahrungen und Hinweise aus seiner langjährigen Praxis in das Referat einfließen. Am Ende kam er zu dem Schluss, dass in einer Gesellschaft, die sich demographisch so schnell verändert, noch größere Anstrengungen auf dem Sektor der Hospizarbeit unternommen werden müssten. Diesem Ziel diene auch die Deutsche PalliativStiftung Reverse Phone Lookup , als deren treibende Kraft und Vorstandsvorsitzender Thomas Sitte unermüdlich dient.

In ihren anschließenden Dankesworten ging Dr. Erika Ober auf diesen Punkt ein und überreichte dem Referenten den Aufnahmeantrag der HOSPIZ-Initiative Odenwald für die Deutsche PalliativStiftung.